Outdoor Crosstraining mit Freecross
- Maria Poursaiadi
Man schließe die Augen und stelle sich einen Crosstrainer vor, der mitten auf einer grünen Wiese steht. Der blaue, wolkenlose Himmel über einem und der frische Wind im Gesicht. Klingt das nicht wie ein Traum für jeden Sport-Fan, der sich bei den ansteigenden Temperaturen nur widerwillig ins Fitness-Studio schleppt? Gute Nachrichten: Der Traum ist keiner mehr, sondern ist bereits erfreuliche Realität. Unter dem Namen Freecross wird die neu gewonnene Freiheit aller Studiogänger vermarktet, die auf ihr Crosstraining auch an der frischen Luft nicht verzichten wollen.
Die Idee
Crosstraining gehört zu den effektivsten Ausdauertraining-Arten, die ein Fitness-Studio zu bieten hat. Durch die gleichzeitige Beanspruchung vieler Muskelpartien ist es besonders wirkungsvoll und schont gleichzeitig die Gelenke. Der bisherige Nachteil, wie bei allen Fitness-Geräten, man musste dafür immer ins Studio gehen.
Das muss auch Wolfgang Eisenberg, dem Erfinder des Freecross, gestört haben. Als enthusiastischer Radfahrer und Läufer wollte er einen Weg finden, Crosstraining outdoor-tauglich zu machen. Zusammen mit seinen Partnern Norbert Britz und Björn Schumann sowie einer Reihe von Experten der Fahrrad- und Fitnessindustrie setzte er dann sein Vorhaben in die Tat um. 2009 stellte Freecross den Outdoor-Crosstrainer auf der Fitness-Messe FIBO vor. Ganz frisch, zur diesjährigen ISPO im Februar 2010 feierte Freecross seine offizielle internationale Markteinführung.
Was genau ist der Freecross?
Im Prinzip ist der Freecross ein Crosstrainer auf drei Rädern. Das fahrbare und straßentaugliche Gerät wird durch elliptische Schrittbewegung angetrieben. Das Manövrieren auf dem Freecross gelingt durch einfache Gewichtsverlagerung. An den Armstangen befinden sich zwei Bremsen, wie bei einem Fahrrad. Das Freecrossen lässt sich aufgrund der einfachen Handhabung leicht erlernen.
Und was bringt Freecross?
Freecross ist nicht nur eine mobilisierte Variante vom herkömmlichen Crosstrainer im heimischen Fitness-Studio. Freecross bringt auch dieselben Trainingseffekte und hat zusätzlich einen angenehmen Frischluft-Effekt. Während die angesprochenen Muskelpartien wie Bauch, Bein, Rücken, Arme, Schultern und Po gekräftigt werden, übt man gleichzeitig sein Gleichgewichtsgefühl und sein Koordinationsvermögen und trainiert je nach Belastung auch noch seine Ausdauer. Die zweifach Olympiasiegerin im Biathlon, Uschi Disl, hat den Freecross auch schon ausprobiert. Wir haben mit ihr über das neue Sportgerät und die Olympischen Spiele gesprochen. Das Interview gibts auf Seite 2.
In unserem Video könnt Ihr Euch ansehen, wie Freecross funktioniert.
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netzathleten: Was halten Sie von Freecross? Haben Sie schon einen in der Garage stehen?
Uschi Disl: Das Gerät macht Laune. Ich habe schon einige Runden gedreht und sobald der Frühling richtig da ist, lege ich wieder los. Ich kann die Belastung individuell so gestalten, wie es mir gerade gefällt und es macht einfach richtig Spaß.
netzathleten: Beim Freecrossen erfolgt das Steuern über die Gewichtsverlagerung erfolgt. Wie läuft das mit dem Lenken und Bremsen, sind Sie damit sofort gut zurechtgekommen?
Uschi Disl: Es dauert nicht lange, bis man den Freecross beherrscht, vielleicht 1-2 Versuche, bis man richtig sicher ist.
netzathleten: Wo haben Sie die Olympischen Spiele erlebt? Waren Sie selbst auch vor Ort?
Uschi Disl: Leider war es mir aus zeitlichen Gründen nicht möglich, nach Vancouver zu fliegen. Ich habe mir die Wettkämpfe von zuhause aus angesehen. Die Übertragungszeiten am Abend waren dafür ja ideal.
netzathleten: Die deutschen Biathlon-Damen waren überaus erfolgreich bei den Olympischen Spielen in Vancouver. Was muss man jetzt tun, um diese Form auch bei kommenden Wettkämpfen zu bestätigen?
Uschi Disl: Es haben ja mit Kati Wilhelm, Martina Beck und Simone Hauswald drei sehr erfolgreiche Athletinnen ihre Karriere beendet. Aber die Jungen werden sicher die Lücke teilweise schließen können. Nach einem kleinen Urlaub wird das Training für die neue Saison wieder aufgenommen werden und die Damen werden sicher hart trainieren, um ihre Form wieder unter Beweis zu stellen.
netzathleten: Für die Männer hingegen lief es nicht optimal. Was war ihrer Meinung nach der Grund für das enttäuschende Abschneiden der Herren? Michi Greis hatte ja vor vier Jahren noch drei Mal Gold geholt…
Uschi Disl: Die Männer waren sicher nicht zufrieden. Allerdings gab es doch während der Saison viele Lichtblicke. Arnd Peiffer und Simon Schemp hatten eine gute Saison. Auch Christoph Stephan, Andi Birnbacher und Michi Greis einige gute Rennen. Aber zu beurteilen, was der Grund für ein allgemein schlechtes Abschneiden war, ist sicher sehr schwer.
netzathleten: Haben Sie schon mit den Medaillengewinnern gesprochen?
Uschi Disl: Ja sicher, ich war ja zum Weltcup in Oslo und habe ihnen gratuliert. Die haben sich sehr gefreut über ihre Erfolge.
netzathleten: Was sagen Sie zum Verzicht von Magdalena Neuner beim Staffelrennen?
Uschi Disl: Das kam für mich nicht überraschend, da ich Uwe Müssiggang sehr gut kenne. Das war sicher eine Entscheidung von Uwe und Magdalena gemeinsam und es war sehr fair von Lena. Und in dem Fall auch eine schöne Wendung für Martina Beck.
netzathleten: Vielen Dank für das Interview.
Maria Poursaiadi und Nils Borgstedt