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Frühlingsgefühle - Wie sie entstehen und was sie bewirken

  • Redaktion
Der Frühling ist da. Die ganze Natur ist in Aufbruchstimmung, und auch der menschliche Organismus kommt allmählich wieder auf Touren. Wir werden aktiver, entspannter und verlieben uns leichter. Doch was geht genau in unserem Körper vor, wenn wir die so genannten "Frühlingsgefühle" haben?

Frühling, das ist Sonne, Wärme, Vögel und Schmetterlinge in der Luft bzw. im Bauch. Die Hormone spielen in dieser Phase so verrückt wie zu keiner anderen Jahreszeit. Der Lichtmangel im Winter hat dafür gesorgt, dass unser Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin produziert. Wird es draußen plötzlich hell und mild, ist dies das Signal für den Körper, dass die Zeit der Ruhe vorbei ist. In der Folge werden wir durch Glücksbotenstoffe wie Serotonin geradezu euphorisiert. Das Resultat: Frühlingsgefühle, Lust auf Sex, Bewegungsdrang. Zumindest, wenn man nach der am weitesten verbreiteten Ansicht geht.

Frühlingsgefühle nur noch am Polarkreis und im Tierreich?


Seit ein paar Jahren behaupten jedoch immer mehr Mediziner, dass es heutzutage eigentlich kein Frühlingserwachen mehr gibt. Durch unserere Lebensbedingungen (Heizung, künstliches Licht, Sonnenbank etc.) würde der Mitteleuropäer auch im Winter so viel Licht und Wärme abbekommen, dass so etwas wie Frühlingsgefühle hormonell eigentlich gar nicht mehr entstehen dürften. Klingt logisch: Was soll ein “Aufwachhormon” im Gehirn schon ausrichten, wenn das Schlafhormon kaum mehr Einfluss hat?

Für die Haltbarkeit dieser These spricht zudem, dass der weibliche Hormonhaushalt seit der Einführung der Pille so sehr durcheinander gekommen ist, dass ein so banales Ereignis wie etwas mehr Helligkeit nicht mehr die gleichen Auswirkungen wie noch vor hundert Jahren hervorruft.

Abgestumpfte Reize werden wieder geschärft


Wenn die Frühlingsgefühle aber tatsächlich nicht hormonell bedingt sind, wie ist dann diese typische, immer zur gleichen Zeit wiederkehrende Gefühlslage zu erklären? Die Befürworter der Theorie, dass die meisten Menschen keine Frühlingsgefühle im ursprünglichen Sinne mehr erleben, verweisen darauf, dass die knappere Kleidung bei beiden Geschlechtern nach einer langen Periode der Vermummung dafür sorgt, dass wir Schmetterlinge im Bauch haben.

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