Dr. Sport: Macht Labello süchtig?
- Dr. Andreas Degenhardt
Viele Grüße
Nils
Hallo Nils,
gerade im Winter werden unsere Lippen schnell spröde und trocknen aus. Die Ursache dafür ist, dass in den Lippen keine Schweiß- oder Talgdrüsen sind, die frische Feuchtigkeit liefern könnten. Die Temperaturschwankungen im Winter machen unseren Lippen zu schaffen und sie trocknen schnell aus. Da ist es natürlich nahe liegend, wenn man schnell zu Lippenpflegestiften, wie eben Labello auch einer ist, greift, um die Lippen von außen mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Labello und andere Pflegestifte enthalten sehr viel Feuchtigkeit. Was sich auf den ersten Blick gut anhört, ist aber leider eher kontraproduktiv. Denn es fehlen den Lippen die notwendigen Fette zum Festhalten der Feuchtigkeit und sie trocken aus. Besonders im Winter im Freien und bei Heizungsluft wird dieser Effekt wirksam.
Deshalb ist Labello zwar, wegen der Feuchtigkeit, zunächst angenehm, wegen des genannten Effekts aber gerade im Winter eher nicht zu empfehlen. Besonders, wenn man ohnehin leicht trockene Lippen hat. Besser ist ein Lippenbalsam mit höherem Fettanteil.
Wirklich süchtig kann man von Labello nicht werden. Denn es sind keine Stoffe darin enthalten, die eine körperliche Abhängigkeit verursachen könnten. Aber die Gefahr, in einen Teufelskreis zu kommen, ist groß. Denn je mehr die Lippen austrocknen, desto eher greift man zum Pflegestift, der die Austrocknung noch beschleunigt. Insofern ist es besser, den Feuchtigkeitsstift auch bei trockenen Lippen nicht zu häufig einzusetzen.
Viele Grüße
Dr. med. Andreas Degenhardt
Details
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Dr. Degenhardt ist Facharzt für Hautkrankheiten und Spezialist für Allergologie und Phlebologie. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Medizinisch-Dermatologischen Kosmetologie (DDA) und in der Berufsdermatologie (ABD). Dr. Degenhardt ist Mitglied bei zahlreichen medizinischen Verbänden, u.a. dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen und der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Dermatologie.
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Tätigkeitsschwerpunkt in der Medizinisch-Dermatologische Kosmetologie (DDA) und Berufsdermatologie (ABD)