Noch ein Pilz – Richtig waschen gegen Fußpilz
- Christian Riedel
Fußpilz ist nicht unbedingt eine Folge von mangelnder Hygiene. Der Pilz liebt das feuchtwarme Milieu, das beim Sport im Schuh entsteht. Daher sind Sportler geradezu prädestiniert, sich mit dem Problem plagen zu müssen. Auch unter der Dusche oder beim barfuß Laufen kann man sich damit anstecken. Das Problem dabei ist, hat man sich einmal den Pilz eingefangen, ist es schwierig, ihn wieder los zu werden. Schuld daran sind unsere Füße, die Schuhe und vor allem die Socken.
Richtig Waschen
Will man den Fußpilz loswerden, reicht es nicht, täglich die Socken zu wechseln und die alten direkt zu waschen. Wobei das natürlich eine Grundvoraussetzung ist. Schließlich bleibt der Pilz in den Socken haften Wichtig wäre, die Strümpfe nicht nur bei 30 oder 40, sondern bei 60 Grad zu waschen, sofern diese das auch aushalten. Denn erst ab dieser Temperatur kann der Fußpilz kaputt gehen.
Das ist auch das Ergebnis einer aktuellen israelischen Studie, die herausfinden wollte, wie man den Pilz aus der Kleidung heraus bekommt. Sie nahmen die Socken vor Betroffenen, die an Onychomykose oder Tinea pedis litten, und schnitten aus dem Zehen und Fersenbereich Stücke heraus und wuschen diese bei 40 bzw. 60 Grad mit handelsüblichen Waschmitteln (International Journal of Dermatology 2013; online 24. Juli). Anschließend wurden die Stoffetzen, die zuvor sechs Stunden von den Fußpilz-Patienten getragen wurden, bei Zimmertemperatur getrocknet.
Im Anschluss untersuchten die Forscher, ob und in welcher Intensität die Sockenteile noch vom Pilz befallen waren. Zum Vergleich untersuchten sie ebenfalls noch ungewaschene Socken der Teilnehmer. Hier stellten sie fest, dass im Zehenbereich 66 und im Fersenbereich 72 der 81 untersuchten Kleidungsstücke vom Pilz befallen waren.
Wohlfühlwasser
Nach dem Waschen bei 40 Grad fanden sie bei 29 Proben noch ein Pilzwachstum. In 20 Fällen stellten sie den Pilz Aspergillus spp fest, der sogar allergische Reaktionen auslösen und andere Organe befallen kann. Überraschend war, dass der Pilz in den gewaschenen Socken öfter isoliert werden konnte. Die Forscher schlossen daraus, dass sich der Pilz im lauwarmem Waschwasser besonders wohl fühlt und sich munter verbreitet statt durch das Waschen zu verschwinden.
40 Grad warmes Wasser vertreibt alle Hefepilze. Aber auch andere Pilze wie der Dermatophyt Trichophyton rubrum überlebten bei den niedrigen Temperaturen. Erst bei 60 Grad konnte man sicher gehen, dass die Pilze aus der Kleidung verschwinden. Zumindest fanden die Forscher nur noch bei 6 Prozent der untersuchten Socken noch Spuren von Pilzen. Allerdings halten nicht alle Stoffe diese Temperaturen schadlos aus. Gerade Funktionskleidung sollte in der Regel nur bei 40 Grad gewaschen werden.
Licht als Alternative
Um Pilze wirklich restlos aus Socken zu erntfernen, sollte man diese bei 60 Grad waschen. Hält der Stoff so eine Temperatur nicht aus, könnte man mit UVC-Strahlen die Pilze bekämpfen. Diese Strahlung wird bereits bei entsprechenden Therapien bei Nagelpilz eingesetzt und könnte auch unsere Wäsche vom Pilz befreien. Daher empfehlen die Autoren, bei Waschmaschinen in Zukunft eine UVC-Strahlenquelle zu installieren, um Pilze nachhaltig zu bekämpfen.
Hier gehts zur Studie