Immer mehr Zecken in Stadtparks
- Christian Riedel
Zecken können viele gefährliche Krankheiten wie BSME oder Borreliose übertragen. In der Regel sitzen sie in hohem Gras oder in Büschen und warten auf einen Wirt, an dem sie sich festklammern können, wenn dieser an ihnen vorbeistreift. Daher gilt schon lange die Warnung, sich gründlich nach Zecken zu untersuchen, wenn man im Gelände unterwegs war. Vor allem in der Leistengegend, in der Kniekehle und im Ellenbogen beißen sie sich gerne fest. Lange Kleidung und Insektenspray können die kleinen Blutsauger fern halten.
Doch Wälder und Felder reichen den Zecken anscheinend nicht mehr aus. Mittlerweile machen sie sich auch zunehmend in Stadtparks breit. Das haben bayrische Forscher vom Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit (LGL) bekannt gegeben, die bei entsprechenden Untersuchungen in neun städtischen Parks und Grünanlagen in Bayern auf die Blut saugenden Parasiten gestoßen sind. Als Grund sehen die Forscher möglicherweise den Klimawandel.
Die Verbreitung der Zecken in städtischen Gebieten dürfte nicht nur auf Bayern begrenzt sein, vermuten die Forscher. Auch in anderen Bundesländern dürften die Zecken in Grünanlagen und Parks eine neue Heimat gefunden haben und auf ihre überwiegend menschliche Beute lauern. Bisher besiedelten die Zecken meist den ländlichen Raum. Doch das scheint sich nun geändert zu haben.
Grund zur Beunruhigung besteht nicht unbedingt. Wer regelmäßig im Park joggen geht oder sich im Gras entspannt, sollte sich dennoch häufiger nach Zecken absuchen. Ansonsten ist es hilfreich, lange Kleidung zu tragen und sich mit Insektenmittel einzucremen. Das hält die Blutsauger meistens fern. Entdeckt man an sich eine Zecke, sollte man diese möglichst schnell entfernen, bevor sie mehr Sekret in die Bisswunde absondern kann. Dieses Sekret kann die gefährlichen Erreger in sich tragen.
Die Zecke sollte man mit einer Zeckenzange oder zur Not mit der Pinzette oder der bloßen Hand gerade herausziehen und sie weder herausdrehen, da man zu leicht den Kopf vom Körper abtrennt. Auch Hausmittel wie Klebstoff oder Öl sind nicht sinnvoll. Diese töten das Spinnentier zwar, aber dem bleibt genug Zeit, sein Sekret abzusondern. Und im Todeskampf sondert es meistens mehr Gift ab. Die Bissstelle sollte man über mehrere Wochen beobachten und wenn sie sich rötet, besser einen Arzt aufsuchen.