Sind Karotten gut für die Augen?
- Redaktion
Den Witz mit dem Hasen und der fehlenden Brille durch hohen Karotten-Konsum ersparen wir uns. Denn der Witz ist nicht nur schlecht, er ist ebenfalls nicht wahr. Denn Möhren, Karotten oder gelbe Rüben sind für die Augen zumindest im rohen Zustand nicht besser für die Sehschärfe als Äpfel oder Blumenkohl.
In Möhren ist eine große Menge Beta-Carotin enthalten. Dies ist eine Vorstufe von Vitamin A, was gut für die Augen sein soll. Das erste Problem bei Karotten: bei rohem Gemüse kann der Körper das Beta-Carotin aus den Pflanzenzellen nur sehr schlecht herauslösen. Denn Beta-Carotin ist fettlöslich. Wenn man an das Beta-Carotin herankommen will, sollte man die Möhren mit etwas Fett oder Öl verzehren. Denn nur dann kann der Körper das Beta-Carotin aufnehmen und in Vitamin A umwandeln.
Welche Nährstoffe wirklich gut für die Augen sind, ist noch nicht ausreichend erforscht. Vitamin A beispielsweise kann zwar bei Nachtblindheit helfen, es verbessert aber am Tag nicht die Sehschärfe.
Bei Vitamin A-Mangel kann die Sicht getrübt sein. Außerdem trocknet das Auge aus. Dabei können Juckreiz oder sogar Flecken auf der Bindehaut auftreten. Im schlimmsten Fall löst sich die Netzhaut ab und der Betroffene erblindet. Ein Mangel an Vitamin A ist übrigens die Ursache für 30 Prozent der Neuerblindungen bei Kindern. Dies ist aber nur in der dritten Welt problematisch. In Europa ist diese Mangelerscheinung selten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Karotten die Sehschärfe nicht verbessern. Allerdings sollte man genügend Vitamin A zu sich nehmen, damit die Sehschärfe nicht nachlässt. Sportschützen können sich zwar mit Möhren voll stopfen, besser zielen werden sie dadurch nicht können.
Christian Riedel