Was ist eigentlich Insulin
- Christian Riedel
Insulin ist ein so genanntes Peptidhormon. Es ist ein spezielles Eiweiß, das ähnliche Funktionen wie ein Hormon ausübt (also als Botenstoff bestimmte Vorgänge im Körper reguliert) und fettunlöslich ist. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse von bestimmten Beta-Zellen gebildet. Diese Zellen befinden sich in den so genannten Langerhansschen Inseln. Von diesen Inseln leitete sich auch der Name Insulin (lat. Insula) her.
Wofür man Insulin braucht
Im Körper ist das Insulin hauptsächlich für den Blutzuckerspiegel verantwortlich. Es ist das einzige Hormon im Körper, das den Blutzuckerspiegel senken kann. Daher muss es bei Diabetikern, bei denen die Insulinausschüttung gestört ist, von außen zugeführt werden. Gegenspieler vom Insulin sind in erster Linie das Glucagon, aber auch Adrenalin, Kortisol und bestimmte Schilddrüsenhormone können den Blutzuckerspiegel beinflussen.
Die Aufnahme von Einfach- und Mehrfachzuckern, also von Kohlenhydrate, lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen. Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr Insulin wird vom Organismus produziert.
Insulin sorgt für die Aufnahme von Zucker (Glukose) in die Zellen. Besonders in der Leber und in den Muskeln kann sehr schnell sehr viel Glukose aufgenommen werden. Das hat zum einen den Effekt, dass der Blutzuckerspiegel absinkt, zum anderen können die Zellen aus der Glukose Energie gewinnen (Glykolyse). Daher ist das Insulin auch für Sportler sehr wichtig. Da Insulin dem Körper also mehr Energie zuführen kann, steht es als künstliches Produkt auf der Dopingliste. Zudem beeinflusst das Insulin noch andere Prozesse wie den Fett- und den Aminosäurestoffwechsel.
Weitere Funktionsbereiche
Neben dem Blutzuckerspiegel beeinflusst das Insulin die Lipolyse im Fettgewebe. Ein hoher Insulinspiegel hemmt die Lipolyse und verlangsamt so den Abbau von Fett. Aber auch zu wenig Insulin im Blut ist nicht gesund. Ist der Insulinspiegel im Blut über einen längeren Zeitraum zu niedrig, kann es zur Bildung von Ketonkörpern und schließlich zu einer Ketonvergiftung (Ketoazidose) kommen. Dabei baut der Körper Muskelmasse ab, um ein Energiedefizit auszugleichen.