fitRabbit Testbericht - Macht Rote Beete Saft wirklich schneller? istockphoto.com/ziprashantzi

fitRabbit Testbericht - Macht Rote Beete Saft wirklich schneller?

  • Jörg Birkel
Wer viel trainiert, erwartet im Wettkampf auch gute Ergebnisse. Da ist es umso ärgerlicher, wenn man sein Potenzial aufgrund einer schlechten Ernährungsweise nicht abrufen kann. Folglich beschäftigen sich Ausdauersportler auch sehr intensiv mit dem Thema Nahrungsergänzung.

Da ist es nahezu unvermeidlich, dass man immer wieder auf Produkte stößt, die wundersame Wirkung versprechen und mit einer schier unglaublichen Leistungsverbesserung locken. Und zwar nebenwirkungsfrei und völlig legal.

Doping aus der Natur?

Es gibt zahlreiche Naturprodukte, denen eine leistungssteigernde Wirkung nachgesagt wird. Teilweise kann dies auch durch wissenschaftliche Studien untermauert werden. Dennoch gibt es zu jeder Studie eine Gegenstudie oder einen Wissenschaftler, der die verwendete Methode anzweifelt.

So ist es auch beim Thema Rote Beete. Wissenschaftler der Universität Exeter wollen bei Ausdauersportlern eine Leistungsverbesserung von durchschnittlich 16 Prozent gemessen haben, nachdem diese regelmäßig einen halben Liter Rote Beete Saft getrunken hatten.

Der angenommene Grund für die gemessene Verbesserung ist Nitrat (NO3), welches in Roter Beete in größerer Menge enthalten ist. Der Körper kann aus Nitrat in mehreren Schritten Stickstoffmonoxid (NO) gewinnen, welches eine gefäßerweiternde Wirkung hat. NO kann vom Körper beispielsweise auch aus der Aminosäure Arginin gewonnen werden, weswegen diese auch als natürliches Viagra bezeichnet wird.

Ewiges Streitthema Studiendesign

Die gefäßerweiternde Wirkung von NO ist unter Wissenschaftlern weitgehend unstrittig, andere Schlussfolgerungen, welche die Wissenschaftler aus Exeter zogen, sind es hingegen nicht.

So zweifelt Prof. Dieter Böhning von der Charité Berlin daran, dass die Einnahme von Roter Beete den Wirkungsgrad einer Bewegung verbessern könne oder der Sauerstoffverbrauch sinken würde.

Seiner Meinung nach, weisen die meisten Studien zum Thema Verfahrens- oder Messfehler auf, bzw. die Ergebnisse werden falsch gedeutet. Dennoch hat auch der kritische Professor eine Erklärung, warum es zu den entsprechenden Messergebnissen kam. NO hat, wie andere Studien gezeigt haben, einen Einfluss auf die Thermoregulation des Körpers und könnte einem Leistungsverlust bei ansteigender Körpertemperatur entgegen wirken.

Der Erfahrungsbericht

Soweit der wissenschaftliche Exkurs über Rote Beete. Findige Österreicher haben die mögliche Wirkungsweise der roten Knolle erkannt und daraus eine praktikable Nahrungsergänzung produziert. Bei ihrem Produkt fitRabbit handelt es sich um ein Rote-Beetesaftkonzetrat, welches mit Zitronensaft und Guarana aufgepeppt wurde.

Während die Probanden der vergangenen Studien vor der Belastung einen halben Liter Rote Beetesaft trinken mussten, kommt man jetzt mit 80ml Konzentrat aus, ohne auf die Wirkstoffdichte verzichten zu müssen. Zudem ist das Konzentrat in praktischen Einzelverpackungen mit Schraubverschluss erhältlich.

Den Geschmack einmal außenvorgelassen, spricht also grundsätzlich erst mal nichts gegen fitRabbit. Es ist ein natürliches Produkt, das nach biologischen Grundsätzen angebaut und verarbeitet wird. Es ist somit auch hundertprozent frei von verbotenen Dopingsubstanzen.

Geschmacksache vs. Wirkung

Über den Geschmack von konzentrierter Rote Beete kann man sicherlich streiten, gekühlt ist das Produkt aber gut trinkbar. Die Empfehlung lautet, eine Packung fitRabbit etwa ein bis zwei Stunden vor dem Training oder Wettkampf einzunehmen. Aufgrund der vermeintlich regenerationsverbessernden Wirkung wird zudem eine tägliche Einnahme empfohlen.

Aufgrund des relativ hohen Preises von 2,25 pro Beutel, habe ich fitRabbit lediglich vor intensiven Einheiten und Wettkämpfen eingenommen. Der Hersteller verspricht eine spürbare Leistungsverbesserung bereits nach wenigen Tagen. Eine wissenschaftliche Kontrollmöglichkeit hatten wir bei unserem Test leider nicht, sodass wir uns auf unser Gefühl verlassen mussten.

Und tatsächlich fühlten sich die Laufeinheiten nach der Einnahme von fitRabbit deutlich entspannter an. Bereits nach dem Einlaufen stellte sich eine Art Flow ein und mir fiel es relativ leicht, das Trainingspensum einzuhalten. Im Testzeitraum standen zudem zwei Triathlon-Wettkämpfe (OD) und ein paar Testzeitfahren an, die ich für meinen Selbstversuch nutzen wollte.

Bestleistungen am Band

Bei allen Rennen konnte ich meine persönliche Bestleistung deutlich verbessern. Ob das am neuen Zaubertrank gelegen hat, wage ich allerdings zu bezweifeln. Denn dafür muss die bisherige Saisonvorbereitung mit allen Veränderungen in der Trainingsplanung genauso berücksichtigt werden wie Umstellungen in der Ernährung. Zudem wollte sich insbesondere bei den beiden Kurzsdistanzen im Triathlon der aus dem Training gewöhnte Flow nicht einstellen.

Woran es im Endeffekt gelegen hat, kann ich also nicht beurteilen, aber zumindest geht man mit einem guten Gefühl an den Start, wenn man von der zusätzlichen Wirkung des NO weiß.

Mein Fazit: Die Einnahme von fitRabbit hat sich im Training gut angefühlt und möglicherweise hatte diese auch einen Einfluss auf Leistungsverbesserungen im Testzeitraum. Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig, aber die Verträglichkeit ist gut. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist allerdings auch, dass sich der Urin nach der Einnahme rot färbt. Aufgrund der positiven Trainingserfahrung werde ich fitRabbit oder Rote Beete sicherlich auch weiterhin einsetzen, allerdings nur punktuell, um damit einen zusätzlichen Kick zu bekommen.

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