Schluss mit dem Kalorienzählen – Ist Abnehmen doch keine Frage der Energiebilanz?
- Marco Heibel
In ihrem neueste Buch „The Obesity Epidemic“ (deutsch: Die Fettsucht-Epidemie) geht Harcombe dem Gewichtsproblem in Industrienationen nach und räumt dabei mit verschiedenen Ernährungs- und Fitnessmythen auf. Entscheidend fürs Abnehmen sei demnach nicht, bei einer Diät auf die Kalorienzahl zu achten.
Fettspeicherung und Fettverbrennung sind entscheidend
Es klinge zwar logisch, dass man ein Pfund pro Woche abnehmen könne, wenn man täglich 500 Kilokalorien einspart, aber mit der Zeit gewöhne sich der Körper an die reduzierte Energiezufuhr und schalte auf Sparflamme, so die Ernährungsexpertin. Stattdessen sei Abnehmen eher eine Frage der Fettspeicherung und Fettverbrennung.
„Statt Kalorien einzusparen, sollte man lieber Kohlenhydrate einsparen und den Körper so in den Fettverbrennungsmodus bringen“, schreibt Harcombe. Bis in die 1970er Jahre seien die Ernährungsempfehlungen einfach gewesen: Mehl und Zucker machen dick.
Abnehmen: Sport und Ernährung kombinieren
Doch in den letzten Jahrzehnten habe es viele staatliche, politisch gelenkte Ernährungsempfehlungen gegeben, die einen erhöhten Stärkeanteil in der Nahrung propagiert haben. Seit dieser Zeit wächst das Übergewichtsproblem in den Industrienationen stetig. Dabei wäre Abnehmen doch so einfach.
Iss einfach mehr Fleisch, Eier, Fisch, Gemüse und dafür weniger Kartoffeln, Nudeln, Brot, Zucker und reduziere Deinen Alkoholkonsum. Damit wirst Du langfristig erfolgreich abnehmen und auch problemlos Dein Körpergewicht halten können. Eine ideale Ergänzung dazu ist dreimal pro Woche Sport.
Den Insulinspiegel kontrollieren heißt die Fettspeicherung zu kontrollieren
Ganz entscheidend für den Abnehmerfolg ist die Kontrolle des Fettstoffwechsels. Der Schlüssel dazu ist das Speicherhormon Insulin. Mit jeder Mahlzeit schüttet der Körper Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Die aufgenommenen Kohlenhydrate werden im Verdauungstrakt in Glukose zerlegt und ins Blut abgegeben. Stark verarbeitete Kohlenhydrate wie Weißmehl oder Industriezucker gelangen schneller ins Blut.
Das wiederum sorgt für eine heftige Insulinreaktion. Mithilfe des Speicherhormons gelangt die Glukose in die Körperzellen und wird in Glykogen (körpereigene Stärke) umgewandelt. Sind die Kohlenhydratspeicher voll, wird die dann überschüssige Energie als Körperfett gespeichert.
Regelmäßiges Essen hilft beim Abnehmen
Und solange Insulin im Blut ist, ist der Körper mit Energiespeichern beschäftigt. In dieser Zeit spielt der Fettstoffwechsel nur eine untergeordnete Rolle. Wenn wir aber unser Körperfett loswerden wollen, müssen wir die Fettverbrennung ankurbeln. Wir müssen den Körper dazu bringen, möglichst viel Energie aus Fett zu beziehen.
Das schaffen wir nur, indem wir den Insulinspiegel unter Kontrolle halten. Mit anderen Worten heißt das, regelmäßig essen. Am Besten dreimal täglich zu festen Zeiten. Zwischenmahlzeiten sind tabu. Außerdem solltest Du mit fortschreitender Tageszeit auf Weißmehl und gezuckerte Produkte weitgehend verzichten.
Ein kohlenhydratfreies Mahl am Abend ist ideal, um die Fettverbrennung über Nacht auf Hochtouren zu bringen. Damit hat man alle Zutaten für eine Traumdiät: Abnehmen im Schlaf und ganz ohne Hunger.