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Ernährung im Wandel der Zeit

Vor 50 Jahren haben wir uns anders ernährt als heute. Woran liegt das? Wie sich unser Essverhalten über die Jahre verändert hat.
Es ist schon paradox: Auf der einen Seite boomt die Fitness- und Ernährungsbranche, die mit einem Überangebot an Produkten betont, wie wichtig das Thema Gesundheit ist. Für Trendbewusste sind dabei Ernährungsformen wie Clean Eating oder Superfoods sogar zum Lifestyle geworden. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Studien, die bezeugen, dass wir Deutsche zunehmend dicker werden. Wie passt das zusammen?

Alltag damals und heute

Wie andere Dinge unterliegt auch die Ernährung dem Zeitwandel. Eine tragende Rolle spielt dabei unser Lebensstil. Er ist es, der sich in den vergangenen Jahrzehnten bedeutend verändert hat – und mit ihm unsere Esskultur. Unser Alltag ist hektischer geworden, die Arbeit fordert meist ein hohes Maß an Flexibilität bei verhältnismäßig wenig Bewegung. Erledigte man früher noch vieles zu Fuß, nehmen wir heute lieber das Auto. Wenn wir mal tief in uns hineinhören, dann soll doch immer alles möglichst schnell gehen und praktisch sein. Ein „Glück“, dass die Gastronomiebranche auf diese Bedürfnisse reagiert hat: Fast-Food-Imbisse gibt es heute mehr denn je. Wurden früher in der Regel alle drei Hauptmahlzeiten noch in Ruhe mit der Familie eingenommen, geben wir uns heute mit Nahrung „To Go“ zufrieden. Natürlich ist das praktisch. Und auch nicht immer ungesund. Was wir bei dieser Angewohnheit aber nicht merken: Unser Bewusstsein für Ernährung geht dabei verloren. Und: Die Bereitschaft und Fertigkeit selbst zu kochen, nimmt zunehmend ab.

Fertiggerichte rauben uns den Sinn für Ernährung

Finden wir bei all der Hektik und Ungeduld, die der Arbeitsalltag so mit sich bringt, doch einmal in die eigene Küche, greifen wir nicht selten zu Fertigprodukten. In dem Ausmaß, in dem wir sie heute vorfinden, waren diese vor ein paar Jahrzehnten ebenfalls nicht vorhanden. Ihr vermeintlicher Vorteil: Kochen und Abschmecken werden überflüssig. Natürlich sind nicht alle Fertigprodukte ein Übel; es gibt immer Ausnahmen. Insgesamt wird uns dadurch aber der ursprüngliche Geschmack der Grundnahrungsmittel immer fremder.

Bewusstsein schaffen

Natürlich kann man nicht alle Menschen und deren Essverhalten in einen Topf schmeißen. Denn wie bereits erwähnt: Es gibt auch die andere Seite. Zum Beispiel diejenigen, die Ernährungstrends aufmerksam verfolgen und umsetzen. Ob Trend oder nicht: Jeder kann es schaffen, sich (wieder) mehr Bewusstsein über seine Ernährung zu schaffen. Natürlich darf jeder von uns den Imbiss um die Ecke zu schätzen wissen. Aber ab und zu können wir uns alle doch mal auf die gute alte Zeit besinnen, in der es noch gang und gäbe war, sich in die heimische Küche zu stellen, um sich (und anderen) frisches Essen zuzubereiten. Denn ist es nicht grundsätzlich schön zu wissen, was man da eigentlich auf dem Teller liegen hat?

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