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Konsum zuckerhaltiger Getränke: Deutschland führt in Europa

  • Redaktion
Der Konsum von gezuckerten Getränken ist ein weltweites Problem. In den Industrieländern ist der Konsum in den letzten Jahren rückläufig. Grund zur Entwarnung gibt es aber nicht.
Ausgehend von einem extremen Anteil an zugesetzten Zuckern oder anderen Süßstoffen im Angebot abgepackter Nahrungsmittel in den USA – 70 Prozent sind einer repräsentativen Untersuchung aus dem Jahr 2013 mit Zuckern (68%) oder Süßstoffen (2%) versetzt – haben die Forscher der City University London und der University of North Carolina den weltweiten Konsum gezuckerter Getränke untersucht. Die vier Regionen, in denen am meisten zuckerhaltige Getränke konsumiert werden, sind demnach Nordamerika, Südamerika, Australien und Westeuropa.

Dabei stellten die Wissenschaftler Prof. Corinna Hawkes und Prof. Barry Popkin fest, „dass der Konsum zuckerhaltiger Getränke am schnellsten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen steigt, in Regionen mit hohem Einkommen jedoch zurückgeht.“

Konsum zuckerhaltiger Getränke: Ranking

Allerdings hielten sie auch eine weniger gute Nachricht für die „reichen“ Länder parat: Gleichzeitig zum sinkenden Konsum von gezuckerten Getränken stieg der Konsum von sogenannten Sportgetränken und Energydrinks in derselben Zeit an. Und die USA liegen weltweit beim Konsum zuckerhaltiger Getränke immer noch auf Rang drei, Deutschland auf Platz sechs. Das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien folgen auf den Positionen 29, 34 und 37. Weltweiter Spitzenreiter ist Chile, dahinter kommt Mexiko.

In einer Pressemitteilung heißt es darüber hinaus: „Die Forschung erbringt zudem Nachweise für die negativen Auswirkungen, die gezuckerte Getränke auf die Gesundheit haben können und bestätigt den Zusammenhang mit Problemen wie Gewichtszunahme und Diabetes. Die Forscher erklären aber auch, dass es keinen Konsens über die gesundheitlichen Auswirkungen von Getränken mit kalorienarmen Süßmitteln und Fruchtsäften gibt.“

Interpretation der Ergebnisse

Ihre Ergebnisse interpretieren die Forscher dahingehend, dass sich ohne Regulation von außen der Konsum zuckerhaltiger Getränke weltweit immer weiter dem US-Markt annähern wird. Dieser Entwicklung müsse gegengesteuert werden. Dies geschehe zwar bereits mit verschiedenen Maßnahmen, wie beispielsweise einer Softdrink-Steuer in Mexiko, müsse aber noch weiter intensiviert werden. „Die Regierungen kommen nicht umhin, umfassende Maßnahmen zu ergreifen und Strategien zu entwickeln, um den Zuckerverbrauch zu reduzieren und somit eine gesündere Ernährung aller Schichten ihrer Bevölkerung sicherzustellen“, wird Professor Hawkes in der Mitteilung zitiert.

Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Fachpublikation Journal Lancet Diabetes & Endocrinology, Basis der Untersuchung waren Daten aus dem Jahr 2014.


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