Low-Carb - Gute Kohlenhydrate, schlechte Kohlenhydrate
- Jörg Birkel
Low-Carb bedeutet kohlenhydratreduziert. Doch was steckt dahinter? Immer mehr Mediziner und Sportwissenschaftler stehen auf dem Standpunkt, dass wir uns heutzutage zu kohlenhydratlastig ernähren. Sie führen die Gewichtsprobleme in unsere Gesellschaft nicht mehr ausschließlich auf Nahrungsfette, sondern vor allem auf ein Überangebot an schnell verfügbaren Kohlenhydraten zurück.
Kohlenhydrate sind letztlich nichts anderes als Zucker und haben daher einen großen Einfluss auf den Insulinspiegel. Je schneller der Zucker aus den aufgenommenen Kohlenhydraten verfügbar ist, desto schneller strömt dieser ins Blut uns sorgt für einen rapiden Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Darauf reagiert der Körper mit der Ausschüttung von großen Mengen Insulin. Das Hormon Insulin sorgt nämlich dafür, dass der Zuckerspiegel im Blut wieder sinkt, indem es die Zuckermoleküle in die Zellen schleust, wo Energie gebraucht wird. Kohlenhydrate kann der Körper allerdings nur in begrenzten Mengen speichern.
Steht dennoch weitere Energie in Form von Kohlenhydraten zur Verfügung, wandelt der Körper den Zucker in Fette um und speichert diese in seinen Depots. Außerdem hemmt Insulin die Fettverbrennung. So lange also Insulin im Blut zirkuliert, wird kein Fett verbrannt, sondern es wird Fett gespeichert.
Der Schlüssel zum Abnehmen ist also die Kontrolle des Insulinspiegels. Ist dieser niedrig, bezieht der Körper einen Großteil der benötigten Energie aus seinen Fettreserven.
Daher ist es sinnvoll, auf die Kohlenhydratquellen zu achten, die man sich täglich auf den Teller lädt. Schnell verfügbare Kohlenhydrate wie Haushaltszucker sorgen für einen schnellen Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels und verursachen Heißhunger. Aus diesem Teufelskreis kommt man nur schwer wieder raus.
Komplexe Kohlehydrate wie Vollkornprodukte sorgen dagegen für einen moderaten Anstieg der Zuckerkonzentration im Blut. Entsprechend fällt auch die Insulinausschüttung geringer aus. Man bleibt länger satt und hat keine Heißhungerattacken.
Dementsprechend kann man Kohlenhydrate in drei Gruppen einteilen. Gruppe 1 sind die Kohlenhydrate, die man möglichst aus dem Ernährungsplan streichen sollte. Gruppe 2 sind die Kohlenhydrate die man sparsam zu sich nehmen sollte und Gruppe 3 beinhaltet unbedenkliche Kohlenhydratquellen.
Gruppe 1:
- Zucker
- Honig
- Süßigkeiten
- Weißmehlprodukte
- Pasta
- Reis
- Alkohol
Gruppe 2:
- Kartoffeln
- Süßkartoffeln
- Vollkornprodukte
- Früchte
- Milch und Milchprodukte
Gruppe 3:
- Gemüse
- Salat
- Nüsse
- Hülsenfrüchte