Derk Hoberg
Mach 1 - Bootfitting leicht gemacht
Skischuhhersteller Tecnica ist mit dem Mach 1 ein großer Wurf gelungen. Schon 2014 wurde das innovative Bootfitting-Konzept des Skischuhs mit einem der begehrten ISPO-Awards ausgezeichnet. Wir haben das System zur individuellen Skischuhanpassung unter die Lupe genommen.
Eigentlich möchte Tecnica Skischuhe bauen, die auf Anhieb bestmöglich passen, optimalen Tragekomfort bieten und dabei die Performance nicht vernachlässigen. Aber Fuß ist nicht gleich Fuß und so weiß man auch beim italienischen Skischuhhersteller, dass für manche Skiläufer Anpassungen im Skischuh unabdingbar sind. Deshalb ließ man sich neben zwei Leistenbreiten für unterschiedlich breite Füße einige weitere individuelle Anpassungsmöglichkeiten einfallen, die seither im Mach 1 zum Einsatz kommen.
„In den allermeisten Fällen genügt das schon, damit die meisten sich im Schuh wohlfühlen“, weiß Ralf Frummet von der Tecnica Group Germany und führt weiter aus: „Sollten dann noch problematische Druckstellen im Schuh bestehen, kann der Fachhändler weitere punktuelle Veränderungen an der Schale oder am Innenschuh vornehmen.“ Entweder wird der Innenschuh dafür an der Problemstelle erhitzt und dort noch etwas weiter ausgebeult oder sogar etwas Material weggenommen.
Die dritte Möglichkeit der Optimierung setzt in der Außenschale des Skischuhs an. Kleine Vertiefungen an der Außenhaut des Skischuhs zeigen an, wo er leicht ausgebeult oder auch eingedrückt werden kann. Sofern es eine gut erreichbare Stelle ist, kann an der Problemzone auch etwas Material weggeschliffen werden, um den Fuß hier vom Druck zu entlasten.
„Dafür nehmen wir den Innenschuh aus dem Skischuh heraus, ziehen die Socke aus und markieren die Problemstelle am Fuß mit Zahnpasta. Anschließend steigt der Kunde vorsichtig in die Außenschale und markiert so mit der Zahnpasta die drückende Stelle im Schuh. Genau dort wird dann millimetergenau etwas Material weggefräst, so dass mehr Raum für den Innenschuh und damit auch für den Fuß entsteht.
Dem Fachmann gibt Tecnica aber noch mehr Möglichkeiten an die Hand, den Schuh passend zu machen. So können spezielle Pads an zu weite Stellen in der Außenschale eingeklebt werden. Damit wird das Umherrutschen im Schuh beim Fahren verhindert. Auch wer hingegen Probleme mit einem zu hohen Rist hat, kann geholfen werden. Hierfür schleift der Skischuhexperte die Sohle ab, die unter dem Innenschuh sitzt und separat herausgenommen werden kann, um mehr Platz zu gewinnen. Kleine Vertiefungen auf der Sohle dienen auch hier dazu, sich beim Abschleifen zu orientieren, damit den entscheidenden Stellen nicht zu viel weggenommen wird.
Hier: Mehr Infos zum Mach 1
Custom Adaptive Shape
Allen voran das „Custom Adaptive Shape“-System (CAS). Dieses Prinzip ermöglicht es dem Bootfitter, den Innenschuh zum einen mit Hitze und zum anderen mit speziellem Werkzeug zu bearbeiten und ihn so auch an Problemfüße anzupassen. Wird der ohnehin schon auf die natürliche Fußform optimierte Innenschuh für acht Minuten auf 80 Grad Celsius erhitzt, passt sich das thermoverformbare Material beim Auskühlen automatisch an die individuelle Fußform des Trägers an. Dafür muss man die Innenschuhe noch warm zurück in die Skischuhe stecken, einsteigen, ganz normal zuschnallen und abkühlen lassen.„In den allermeisten Fällen genügt das schon, damit die meisten sich im Schuh wohlfühlen“, weiß Ralf Frummet von der Tecnica Group Germany und führt weiter aus: „Sollten dann noch problematische Druckstellen im Schuh bestehen, kann der Fachhändler weitere punktuelle Veränderungen an der Schale oder am Innenschuh vornehmen.“ Entweder wird der Innenschuh dafür an der Problemstelle erhitzt und dort noch etwas weiter ausgebeult oder sogar etwas Material weggenommen.
Die dritte Möglichkeit der Optimierung setzt in der Außenschale des Skischuhs an. Kleine Vertiefungen an der Außenhaut des Skischuhs zeigen an, wo er leicht ausgebeult oder auch eingedrückt werden kann. Sofern es eine gut erreichbare Stelle ist, kann an der Problemzone auch etwas Material weggeschliffen werden, um den Fuß hier vom Druck zu entlasten.
„Dafür nehmen wir den Innenschuh aus dem Skischuh heraus, ziehen die Socke aus und markieren die Problemstelle am Fuß mit Zahnpasta. Anschließend steigt der Kunde vorsichtig in die Außenschale und markiert so mit der Zahnpasta die drückende Stelle im Schuh. Genau dort wird dann millimetergenau etwas Material weggefräst, so dass mehr Raum für den Innenschuh und damit auch für den Fuß entsteht.
Dem Fachmann gibt Tecnica aber noch mehr Möglichkeiten an die Hand, den Schuh passend zu machen. So können spezielle Pads an zu weite Stellen in der Außenschale eingeklebt werden. Damit wird das Umherrutschen im Schuh beim Fahren verhindert. Auch wer hingegen Probleme mit einem zu hohen Rist hat, kann geholfen werden. Hierfür schleift der Skischuhexperte die Sohle ab, die unter dem Innenschuh sitzt und separat herausgenommen werden kann, um mehr Platz zu gewinnen. Kleine Vertiefungen auf der Sohle dienen auch hier dazu, sich beim Abschleifen zu orientieren, damit den entscheidenden Stellen nicht zu viel weggenommen wird.
Erhitzt, abgefräst und ausgedehnt – Hält das denn noch?
Angst, dass das Material nach dem Erhitzen oder Abschleifen porös oder spröde werden könnte, muss man laut Ralf Frummet nicht haben: „Unser Material ist so strapazierfähig, dass die Anpassungen keine negative Wirkung auf die Stabilität haben. Wichtig ist natürlich, dass sie von einem Fachmann vorgenommen werden, weil der genau weiß, wie viel er an Material wegnehmen kann. Schließlich steht die Sicherheit auf der Piste immer im Vordergrund!“Bequemer = Sicherer
Wer nun weiß, wie sehr sich bequeme Skischuhe auch auf ein sichereres Fahrverhalten auswirken und durch das Mehr an Komfort auch für größeren Fahrspaß sorgen, der sollte ein solch individuelles Bootfitting durchaus in Betracht ziehen. Immerhin bekam Tecnicas Mach 1 für dieses Zusammenspiel aus Leistung und Komfort bereits 2014 den ISPO-Award und entwickelte den Schuh seither stetig weiter.Hier: Mehr Infos zum Mach 1