Olympische Winterspiele: Vorschau Skeleton gettyimages.de -- Jacqueline Lölling bei ihrem Sieg am Königssee im Januar
Vorschau auf die Skeleton-Wettbewerbe

Olympische Winterspiele: Vorschau Skeleton

  • Redaktion
Die deutschen Skeletoni sind vor Olympia 2018 in guter Form und haben durchaus gute Medaillenchancen. Wir blicken auf die Wettbewerbe in PyeongChang voraus.
Im Bereich Skeleton zeigt sich der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) zurzeit bärenstark aufgestellt und schickt mehrere Medaillen-Kandidatinnen in Pyeongchang ins Rennen. Vor allem dank der amtierenden Welt- und Europameisterin Jacqueline Lölling darf sogar vom ersten deutschen Skeleton-Gold bei Olympia überhaupt geträumt werden. Die 22-jährige Senkrechtstarterin der Szene wurde bereits 2012 mit nur 16 Jahren erstmals deutsche Meisterin und feierte im selben Jahr den Olympiasieg bei den ersten Olympischen Jugendwinterspielen in Igls. Mit vier Saisonsiegen feierte die Bundespolizistin im Olympia-Winter erstmals in ihrer noch jungen Karriere den Weltcup-Gesamtsieg.

Zweite Anwärterin auf olympisches Edelmetall ist Tina Hermann. Die 25-jährige Weltmeisterin von 2016 raste in fünf von acht Weltcup-Rennen in dieser Saison auf das Podium (4x Zweite & 1x Dritte) und belegte in der Weltcup-Endabrechnung Rang zwei hinter Teamkollegin Lölling. Dritte BSD-Starterin in Südkorea ist die frischgebackene Junioren-Weltmeisterin Anna Fernstädt. Die 21-Jährige, die sich vor gut einer Woche bei den Nachwuchs-Titelkämpfen in St. Moritz Gold sichern konnte, überzeugte im Weltcup-Winter mit einem Podiumsplatz (Dritte in Altenberg) sowie insgesamt vier Top-Sechs-Ergebnissen bei sechs Weltcup-Einsätzen.

Bei den Männern ruhen die Olympia-Hoffnungen vor allem auf Vizeweltmeister Axel Jungk. Der 26-Jährige, der im Vorjahr den deutschen Skeleton-Männern bei den Welt-Titelkämpfen am bayerischen Königssee die erste WM-Medaille seit fünf Jahren bescherte, untermauerte seine olympischen Medaillen-Ambitionen vor gut zwei Wochen, als er beim Weltcup-Finale an gleicher Stelle den ersten Weltcupsieg seiner Karriere einfahren konnte.

Mit Außenseiter-Chancen gehen die zwei weiteren BSD-Nominierungen an den Start. Dass Christopher Grotheer jedoch an einem guten Tag einiges zuzutrauen ist, demonstrierte der 25-jährige ehemalige Junioren-Weltmeister zuletzt Anfang Januar beim Weltcup in Altenberg. Als Drittplatzierter feierte der Oberhofer, der bei den Weltmeisterschaften 2015 Silber im Team gewinnen konnte, seine einzige Podest-Platzierung im Olympia-Winter. Und auch der zweimalige Deutsche Meister Alexander Gassner schaffte in der Olympia-Saison den Sprung aufs Weltcup-Podium. Beim Rennen auf der traditionsreichen Natureisbahn in St. Moritz vor knapp vier Wochen raste der 28-jährige Winterberger, der bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr im Team-Wettbewerb Bronze gewann, auf den starken dritten Rang.

Als Topfavorit auf den Olympiasieg bei den Männern wird einmal mehr Martins Dukurs gehandelt. Der große Mann des Skeletonsports war allerdings noch nie Olympiasieger. Der Lette holte bei den vergangenen sechs Weltmeisterschaften fünfmal den Titel, wurde achtmal in Folge Gesamtweltcupsieger. Doch 2010 in Vancouver (Jon Montgomery) und 2014 in Sotschi (Alexander Tretjakow) nutzte jeweils ein Lokalmatador seinen Heimvorteil und schnappte Dukurs Olympiagold weg. Und das Drama könnte sich auch in Südkorea wiederholen: Der Koreaner Yun Sungbin, der den Olympia-Winter beinahe nach Belieben dominierte und bei sieben Starts fünfmal siegreich war sowie dazu zweimal auf Rang zwei fahren konnte, dürfte in seiner Heimat nur schwer zu schlagen sein.

Mit insgesamt achtmal Edelmetall, davon dreimal Gold, führen die USA den olympischen Medaillenspiegel im Skeleton an. 2010 gewannen Kerstin Szymkowiak und Anja Huber im Hochgeschwindigkeitseiskanal von Whistler Silber und Bronze und fuhren die bislang einzigen olympischen Skeleton-Medaillen für Deutschland überhaupt ein.

Die BSD-Nominierungen für PyeongChang

Damen
Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland)
Tina Hermann (WSV Königssee)
Anna Fernstädt (RC Berchtesgaden)

Herren
Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg)
Christopher Grotheer (BSR Oberhof)
Alexander Gassner (BSC Winterberg)

Der Zeitplan bei Olympia 2018

Herren Lauf 1 und 2: Do, 15.02., 02:00 Uhr MEZ
Herren Lauf 3 und 4: Fr, 16.02., 01:30 Uhr MEZ
Damen Lauf 1 und 2: Fr, 16.02., 12:20 Uhr MEZ
Damen Lauf 3 und 4: Sa, 17.02., 12:20 Uhr MEZ

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