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Hut ab, Robert Harting
- Nils Borgstedt
Robert Harting - Mit seiner Bitte an die IAAF sorgt er für Aufsehen. Und er taugt damit als Vorbild und verdient größten Respekt.
Der Diskuswerfer Robert Harting ist für die Wahl zum Welt-Leichtathleten nominiert. Und seine Chancen, diesen Titel auch zu gewinnen stehen bei Leibe nicht schlecht. Doch er möchte von der Liste der Nominierten gestrichen werden, da auch Justin Gatlin auf selbiger steht. Der hat bekannter Maßen bereits eine vierjährige Dopingsperre (2006-2010) hinter sich.
„Ich bitte die IAAF, mich von der Liste zu streichen. Zwar finde ich die Nominierung als solche toll. Dennoch stehe ich zusammen mit einem ehemaligen Dopingsünder zur Wahl – und das ist für mich der Grund auf den Verzicht“, sagte der dreimalige Weltmeister am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Und für diese Entscheidung gebührt ihm Respekt und Anerkennung.
Angesichts eines Preisgeldes von etwa 100.000 Euro wäre bestimmt nicht jeder standhaft geblieben, zumal Gatlin als Sprinter unterwegs ist, Harting beim Diskus. Der Berliner engagiert sich stark für einen dopingfreien Sport. Er stellt mit dieser Entscheidung selbigen auch vor die eigene finanzielle Karriere. Das ist mehr als konsequent. Das ist Überzeugung, das ist vorbildlich. Dafür gebührt ihm größter Respekt (und eine Auszeichnung!).
Und Harting sendet mit seinem Verzicht auch ein deutliches Signal an den Weltverband IAAF, seine Anti-Doping-Politik zu hinterfragen. Wie tragbar wäre ein Welt-Leichtathlet, der nachweislich in der Vergangenheit gedopt hat?