Ernährungsmythen aufgedeckt – Schließt Käse den Magen? thinkstockphotos.de

Ernährungsmythen aufgedeckt – Schließt Käse den Magen?

  • Christian Riedel
Nach einem Festmahl steht oft eine Käseplatte auf dem Tisch. Schließlich soll Käse den Magen schließen. Aber stimmt der Ernährungs-Mythos, dass Käse den Magen endgültig voll macht und jedes Festmahl abrundet?

Wer sich am Ende einer ausladenden Mahlzeit noch über die Käseplatte her macht, muss sich nicht wundern, wenn sich das auf der Waage bemerkbar macht. Schließlich ist jeder Käse sehr fett- und daher auch sehr kalorienhaltig. Wenn man diese Kalorien noch zum eigentlichen Menü dazu zählt, wird klar, dass Käse nicht gerade zum Abnehmen geeignet ist. Dennoch kann gerade zum Abschluss einer Mahlzeit Käse durchaus auf dem Menüplan stehen.

Das Sprichwort, dass Käse den Magen schließt, soll auf den römischen Schriftsteller und Gelehrten Plinius zurückgehen, der schon vor rund 2.000 Jahren nach jeder Mahlzeit etwas Käse aß, weil er glaubte, dass das gut für die Verdauung sein soll. Auch wenn die Wissenschaft zu dieser Zeit noch keine Beweise liefern konnte, dass Käse die Verdauung unterstützt, liegt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit im Mythos.

Tatsächlich fördert Käse nicht die Verdauung. Aber man wird schneller satt, wenn man Gouda oder Camembert isst. Verantwortlich dafür sind wohl die darin enthaltenen Fettsäuren und Eiweiße. Denn Protein und Fett verzögern die Magenentleerung. Da fettige Nahrungsmittel schwerer verdaulich sind, dauert es länger, bis sie gut verdaut sind. Dadurch wird im Körper ein Sättigungsgefühl ausgelöst, das länger anhält als wenn man bei gleicher Kalorienzahl keinen Käse gegessen hätte. Die Verdauungsorgane senden dann auch später ein Hungergefühl an das Gehirn.

Es stimmt also, dass Käse den Magen im übertragenen Sinne schließt, indem er ein Sättigungsgefühl auslöst. Nimmt man das Sprichwort aber wörtlich, dass Käse den Magen Ein- oder Ausgang verstopft, so kann man das Gerücht ins Reich der Legende verweisen.

Besser als Zucker

Vergleicht man Käse mit süßen Desserts, hat der Käse den Vorteil, dass er nicht nur länger satt macht, je nach Sorte enthält er auch wertvolle Mineralien wie Kalzium. Da Käse die Speichelproduktion anregt und eben je nach Sorte viel Kalzium und Phosphor enthält, kann er Karies vorbeugen, während Eis oder Pudding durch den hohen Zuckergehalt eher Karies verursachen.

Hier findet Ihr ein tolles Gericht mit Käse: Mac and Cheese

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